Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit unterstützt die Gesellschaft Mont-Soleil das Photovoltaic Power Systems Programme der Internationalen Energieagentur (IEA-PVPS). IEA-PVPS gilt als bedeutendes, global operierendes Programm, welches insgesamt 22 Länder auf dem Gebiet der Photovoltaik in einem weltweiten Netzwerk zusammenfasst. Die Resultate aus dem IEA-PVPS Programm erscheinen als zahlreiche Publikationen, Bücher, Workshops, Konferenzen und Datenbanken. Diese sind auch über die Website der IEA zugänglich.
Solarstrom fällt sehr ungleichmässig an. Um die Stromproduktion dem Verbrauch anzupassen, muss die überschüssige Energie zwischengespeichert werden. Die Firma Enairys Powertech SA hat ein innovatives Verfahren der Speicherung mittels Druckluft entwickelt, welches nun zur kommerziellen Anwendung gebracht werden soll.
Im 2012 wird ein erster Prototyp mit einer Leistung von 10 kW auf dem Mont-Soleil für einen Pilotversuch und zur Demonstration aufgestellt. Vorgesehen ist, dass ein Teil der vom Solarkraftwerk produzierten Energie gespeichert wird und dann z.B. nach Sonnenuntergang wieder abgegeben werden kann.
Photovoltaikanlagen (PVA) reagieren sehr schnell auf Änderungen der Sonneneinstrahlung durch Wolkenbewegungen. Das Projektziel ist die Messung von kurzzeitigen Änderungen in der Stromproduktion durch PVA. Die gesammelten Daten werden evaluiert um den Gleichzeitigkeitsfaktor geografisch verteilter Anlagen für verschiedene Wetterverhältnisse zu ermitteln. Die Daten können ausserdem für Netzsimulationen, Studien zum Thema «Smart Grids» (intelligente Netze) und für Fragestellungen bezüglich der lokalen Energiespeicherung verwendet werden. Dies sollte – im Hinblick auf einen starken Ausbau der Photovoltaik – eine bessere Identifikation und Beurteilung von Netzproblemen ermöglichen.
Das Testfeld für Solarmodule dient heute primär dazu, den Besuchern die verschiedenen photovoltaischen Technologien aufzuzeigen. Mittels Digitalanzeigen wird die erzeugte Leistung der Solarmodule in Watt pro Quadratmeter angezeigt. Die Messwerte werden registriert. Dadurch lassen sich Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Modultypen unter den unterschiedlichen Wetterbedingungen ziehen.
Die Überprüfung grosser Photovoltaikanlagen ist auf Grund der grossen Anzahl von Modulen und Strängen sehr aufwändig. Die Thermografie bzw. Infrarot-Fotografie bietet heute die Möglichkeit, rasch auch grosse Modulflächen zu überprüfen. Unregelmässigkeiten wie Stromunterbrüche, „Hot Spots“bei defekten Zellen und ähnliches ergeben charakteristische Unterschiede in der Oberflächentemperatur der Module. Diese können mit Hilfe einer Thermografiekamera aufgespürt werden.
Neben der Forschung hat die Gesellschaft Mont-Soleil von Anfang an viel Wert darauf gelegt, die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten der Photovoltaik in der Schweiz zu informieren. Im Jahr 1999 entschied sie die auf dem Mont-Soleil gewonnenen Erkenntnisse in einem konkreten Projekt umzusetzen. Die Expo.01 bot dazu einen idealen Rahmen. Ziel war es, die Öffentlichkeit an einer noch neuen Technologie teilhaben zu lassen. Aus dieser Vision entstanden die Pläne für das weltgrösste Solarschiff.
In den letzten 10 Jahren (2001 - 2010) haben 40‘000 Personen eine Fahrt auf dem weltgrössten Solarschiff erlebt. Betrieblich und energietechnisch zuverlässig hat das Solarschiff über 20‘000 Kilometer zurückgelegt und dabei im Vergleich zu einem Dieselschiff rund 100 Tonnen CO2 gespart.
Bertrand Piccard und André Borschberg präsentieren am 28. November 2003 an der EPFL ihr Projekt Solar Impulse, welches zum Ziel hat, mit einem Solarflugzeug die Welt zu umrunden und damit eine Kommunikationsplattform für neue technische, ökologische und ökonomische Lösungen zu errichten. Da die Gesellschaft Mont-Soleil eine sehr ähnliche Zielsetzung verfolgt, nimmt sie von diesem visionären Projekt mit sehr grossem Interesse Kenntnis.
Dieses von der HTA Burgdorf, Prof. Dr. H. Häberlin, geleitete Projekt befasst sich mit der Untersuchung des Langzeitverhaltens von netzgekoppelten Photovoltaikanlagen (PVA). Es sollen Erkenntnisse über das Alterungsverhalten der verschiedenen PV-Komponenten in der praktischen Anwendung gewonnen werden. Die HTA Burgdorf führt seit mehreren Jahren an einer grösseren Anzahl von PVA (bis zu 36 Anlagen) Langzeitmessungen durch. Mit dem Einbezug des Sonnenkraftwerks Mont-Soleil erhält man wegen der grossen Zahl der installierten Module verfeinerte und statistisch besser abgestützte Resultate.
Die spezifische Stromproduktion einer Solaranlage hängt im Wesentlichen von der Ausrichtung der Solarmodule, den Wetterverhältnissen und in geringerem Masse von der Temperatur ab. Der Vergleich der Solaranlagen Mont-Soleil, Stade de Suisse (BKW) und Jungfraujoch (BKW) zeigt wesentliche Unterschiede in der spezifischen Monatsproduktion. Die Module beim Mont-Soleil und Jungfraujoch sind steil ausgerichtet und begünstigen dadurch die Winterproduktion. Diejenigen des Stade de Suisse sind flach und daher besser für die Sommerproduktion.
In der Praxis zeigte sich, dass Module mit gleicher Nennleistung recht grosse Unterschiede im Jahres-Energieertrag aufweisen können. Die übliche Spezifikation der Leistung von Solarmodulen beschränkten sich auf die Nennleistung bei Standard-Testbedingungen, was den Vergleich von Modulen verschiedener Hersteller und Technologien stark einschränkte. Ziel des Forschungsprojekts war es, die Leistungsspezifikation so zu erweitern, dass der Anwender die Möglichkeit hat, Module verschiedener Hersteller hinsichtlich des Ertrags besser zu vergleichen.
Das Projekt wurde vom Bundesamt für Energie mitfinanziert, war international breit abgestützt und konnte auf die Mitwirkung verschiedener renommierter Institute zählen, wie das Joint Research Center der EU in Ispra (Italien), das LEEE-TISO in Lugano, das Institut für Sonnenenergie-Technik ISET in Kassel (Deutschland) sowie das Paul Scherrer Institut.
Die provisorische Sicherheitsvorschrift des Verbands für Elektro-, Energie- und Informationstechnik (SEV) für netzgekoppelte PV Anlagen musste nach mehr als zehn Jahren aktualisiert und in die nationale Installationsnorm (NIN) eingebunden werden. Neue Entwicklungen in der Systemtechnik, Anpassungen des Blitzschutzes und der Erdung, Normenarbeiten auf IEC-Ebene weltweit und die Koordination zu den anwendbaren Installationsvorschriften mussten einbezogen werden.
Die Norm trat am 1. Nov. 2004 in Kraft, wird als separates Dokument unter der Nummer STI 233.1104 von Electrosuisse vertrieben und in die nationale Installationsnorm integriert.
Das Projekt der ETH Lausanne bezweckt das Testen und Ausmessen von neuartigen Solarzellen, welche in Schweizer Photovoltaik-Labors entwickelt wurden. Getestet wurden neben den Farbstoff-Zellen von Prof. Grätzel auch die Zellen aus amorphem und mikrokristallinem Silizium der Universität Neuenburg (Prof. A. Shah) sowie kristalline Silizium-Zellen des Paul-Scherrer-Instituts (Dr. W. Durisch).
Die Testsolarzellen wurden im Labor der ETH Lausanne, auf dem Mont-Soleil sowie auf der Freiluft-Messanlage des Paul-Scherer-Instituts ausgemessen. Auf dem Mont-Soleil wurde ein Bewitterungskasten aufgestellt, in welchem drei sogenannte Farbstoffzellen montiert waren. Die Hauptprobleme der Farbstoffzellen waren die Stabilität und die Lebensdauer. Es zeigte sich, dass eine rasche Degradation stattfand, nach wenigen Monaten waren die Zellen nicht mehr funktionstüchtig.
Im Rahmen des 1998 lancierten Projekts PROMONT-SOLEIL wurden mehrere Neuentwicklungen aus schweizerischen Forschungslabors und aus der Photovoltaik-Industrie auf besonderen Freiluftprüfständen im Testzentrum Mont-Soleil mit Blick auf die Markteinführung erprobt. Die Erkenntnisse dieses plangemäss Ende Mai 1999 abgeschlossenen Projekts, das von der Gesellschaft Mont-Soleil mit privater Unterstützung durch energie- und umweltbewusste Personen und Firmen durchgeführt wurde, stellen wertvolle Beiträge dar auf dem anforderungsreichen Weg zur Erlangung der Marktreife neuester schweizerischer Prototypen von Photovoltaikzellen und Modulen sowie neuartiger gebäudeintegrierter Solarelemente. Sie gaben Anlass zur Aufnahme weiterer, vertiefender Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.
Im Jahre 1997 hat die Fachhochschule St-Imier im Auftrag der GMS die Untersuchungen auf dem Testfeld Mont-Soleil auf komplette Systeme ausgedehnt, mit dem Ziel, verschiedene Systemkonzepte bezüglich Leistungsfähigkeit miteinander zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurde einer der 110 Solarzellen-Tische des Kraftwerks elektrisch abgetrennt. Die Messungen konzentrierten sich auf den Wirkungsgrad dieser Kleinsysteme im Vergleich zum Kraftwerk. Die Resultate zeigten, dass das Solarkraftwerk bezüglich Wirkungsgrad in den meisten Fällen leicht bis deutlich besser abschneidet als die Kleinanlagen.
Ziel dieses Projekts war es, neuartige Module unter den klimatisch anspruchsvollen Bedingungen auf dem Mont-Soleil zu testen. Dabei wurden sie auf ihre Eignung für den praktischen Einsatz geprüft und unter realistischen Betriebsbedingungen verglichen. Das Interesse konzentrierte sich einerseits auf Module mit besonders hohem Wirkungsgrad, andererseits auf Produkte mit einem hohen Kostensenkungspotential, insbesondere Dünnschichttechnologien.
Das Projekt wurde von der Fachhochschule Saint-Imier in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Mont-Soleil und mit finanzieller Unterstützung des Bundesamtes für Energie durchgeführt. Im Jahr 2000 startete das Folgeprojekt.
Das erste Forschungsprojekt befasste sich mit der messtechnischen Überwachung des Kraftwerksbetriebs und der Auswertung der ermittelten Daten. Für die Entwicklung und Realisierung der messtechnischen Ausrüstung und der zugehörigen Software konnte die Fachhochschule St-Imier EISI als Partner gewonnen werden.